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LEP#335 – A Thin line – Ernährung im Leistungssport mit Jakob Herrmann

Jakob Herrmann, Hüttenwirt auf der Minimal:isst Hütte bei Werfenweng und ehemaliger Leistungsskibergsteiger mit 24-Stunden-Rekord. Als studierter Ernährungswissenschaftler bringt er sowohl theoretisches Wissen als auch persönliche Erfahrungen aus dem Spitzensport mit.

🎯 Verschiedene Sport-Motivationen

Jakob unterscheidet zwischen Leistungssport, echtem Gesundheitssport (der eine angepasste Ernährung einschließt) und Sport als “Ausgleich” zum mehr Essen. Er erklärt, warum echter Gesundheitssport nicht bedeutet, Sport zu machen um mehr essen zu können.

🎯 Persönliche Prägung durch familiäre Erfahrungen

Die Jo-Jo-Diäten seines Vaters prägten Jakob bereits als Kind und führten dazu, dass er früh mit Sport begann – zunächst als Prävention, später entwickelte sich daraus eine problematische Beziehung zu Training und Ernährung.

🎯 Der Weg in extreme Verhaltensmuster

Nach dem Verlust seines Mentors 2016 rutschte Jakob in ein “Alles oder Nichts”-Muster: entweder 6-7 Stunden intensives Training oder exzessives Feiern. Dies führte zu einem Teufelskreis aus zu wenig Essen während des Trainings und Überessen in Ruhephasen.

🎯 Leistungsparadox bei Unterernährung

Trotz zu geringem Körpergewicht brachte Jakob auf langen Distanzen Spitzenleistungen, da er bei Wettkämpfen bis zu 100 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde zu sich nahm. Kurze, intensive Rennen wurden jedoch zum Problem, da ihm die Muskelmasse für Schnellkraft fehlte.

🎯 Profisport vs. Randsportarten

Im Gegensatz zu professionellen Sportarten wie der Tour de France, wo Ernährungswissenschaftler alles bis aufs Gramm berechnen, sind Athleten in Randsportarten oft auf sich allein gestellt. Dies kann problematische Entwicklungen begünstigen.

🎯 Die Bedeutung sozialer Kontakte

Jakob betont, wie wichtig Freunde und Familie außerhalb der “Sportblase” sind. Sein Trauzeuge sah ihn nie als Rekordhalter, sondern einfach als Jakob – diese “normale” Perspektive war entscheidend für seine psychische Gesundheit.

🎯 Der Wendepunkt und die Rückkehr zur Balance

Mit Hilfe seiner Partnerin Andrea fand Jakob zurück zu einem gesünderen Ansatz. Für seinen 24-Stunden-Rekord trainierte er nach dem “Keep it simple”-Prinzip, ohne extremes Höhen- oder Hitzetraining.

🎯 Körperliche Konsequenzen und Karriereende

Nach dem Karriereende holten Jakob die körperlichen Folgen ein: Ermüdungsbrüche und Knochenmarködeme zwangen ihn zur Pause. Sein Körper, der jahrelang durchgehalten hatte, signalisierte nun deutlich die Grenzen.

🎯 Leben nach dem Spitzensport

Als Hüttenwirt lernte Jakob eine neue Perspektive kennen: Hobbysportler, die Sport aus Freude betreiben, ohne Leistungsdruck. Ein 84-jähriger Stammgast fasst seine Lebensphilosophie zusammen: “Ich habe nie etwas übertrieben.”

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