Wie kann man Traillaufen ganzheitlich betreiben? Geht das? Es geht!
Dieses Mal durften wir Thomas Bosnjak zum Interview begrüßen. Er hat als Athlet, Betreiber eines Trailrunningshops, als Veranstalter und als Communitybuilder alle Seiten des Laufsports abgedeckt.
Er lebt und erlebt Trailrunning 24/7.
Interview Thomas Bosnjak
Seit seinem zehnten Lebensjahr ist Thomas ein Läufer. Bereits 1986 war der Sport seine Leidenschaft. Da er beim Fussball eher vor dem Ball weggelaufen ist, als zum Ball hin, aber dafür auf der Laufbahn wirklich fix war, sollte aus ihm kein Goalgetter, sondern ein Mittelstreckenläufer werden.
Thomas der Läufer
Der Start war also die Mittelstrecke und dort hat Thomas auch eine ganze Reihe an Titeln eingeheimst. Er wurde in den nächsten Jahren x-facher oberösterreichischer und österreichischer Meister. Nach einigen Jahren auf der Bahn, kam der Wechsel auf die Straße. Halbmarathon und Marathon in durchaus flottem Tempo sollten Folgen und so verwundern die Zeiten 1:08:32 im Halbmarathon und 2:30:43 im Marathon nicht wirklich.
Die Vita seines Läufertums ist beeindruckend.
Wie kam der Umstieg?
Von der Straße wechselte er nach Jahren des Asphaltzaubers in die Natur. Nicht in Österreich, wo es damals noch Geländelauf bzw. Bergmarathon hieß (und auch so praktiziert wurde), sondern in Frankreich. Dort wurde bereits damals von Trailrunning gesprochen und bei seinem ersten Lauf hat er auch verstanden, was Trailrunning bedeutet.
Gestartet, wie bei einem Marathon/Bergmarathon, war er plötzlich vorne. Doch im Laufe des Rennens, waren die Höhenmeter
Thomas der Unternehmer
Thomas sah sich immer als Hobbyläufer gesehen und sich nie 100% auf seine läuferischen Erfolge verlassen. So kam es, dass er neben der Läuferkarriere eine abgeschlossene Berufsausbildung gemacht hat, sich mit Leistungsdiagnostik beschäftigt hat und nach einiger Zeit auch einen Trailrunningshop eröffnet hat. In der Athlet*innenbetreuung hat er stets den Grundsatz verfolgt:
„Der finanzielle Gewinn sollte sein, jedoch richte ich meinen Gewinn nach dem erreichen der Ziele meiner Athleten aus, d.h. viel wichtiger ist mir, dass meine Athleten die gesetzten Ziele erreichen, dann kommt der Gewinn automatisch. Auch habe ich mir selber eine Grenze gesetzt bis zu welcher ich meine Athleten perfekt betreuen kann und mehr Athleten nehme ich nicht auf, so kann ich Qualität garantieren und stehe über dem finanziellen Erfolg, den die Athleten sind mir wichtiger“
Mit diesen Schritten war er also nicht nur Läufer, sondern auch bereits Trainer und Händler. Man könnte meinen, dass das schon ein recht umfangreiches Portfolio ist und er alle Seiten des Sports abgedeckt hat. Doch weit gefehlt – Thomas Tatendrang oder wohl auch zum Teil Unzufriedenheit mit der Trailrunningszene in Österreich haben in dazu angetrieben in weitere Gefilde vorzudringen…..weil geredet ist es schnell, aber machen muss es halt auch jemand. Oftmals war es dann Thomas.
Thomas der Communitybuilder
Thomas war als Läufer und Athletenbetreuer auf vielen Laufveranstaltungen vertreten und erlebte hautnah die verschiedenen Arten der Organisation und die nicht vorhandenen Standards. Da der Trailrunningsport oft in alpinen Gelände stattfindet, zum Teil in der Nacht gelaufen wird und der Abstand zwischen den Labestationen etwas weiter ist, braucht es hier ein Mindestmaß an Regeln.
Mit einigen Gleichgesinnten hat er also die ASTA (damals noch ATRA), die Austrian Skyrunning & Trailrunning Association, gegründet und Grundregeln festgelegt. Immer wieder mit verschiedenen Veranstaltern im Gespräch, ist der österreichische Trailrunning Cup entstanden und eine Nationalmannschaft im Skyrunning wurde geformt. . Daneben hat der Verband Trail Running Guides ausgebildet um die Werte des Trailrunnings und ein sicheres Miteinander in die Communities zu tragen.
Auf internationaler Ebene ist die ASTA ein Teil der ITRA und Thomas war zwischne 2015 und 2017 auch Mitglied des ITRA Steering Commitees.
Da sich die ASTA aus den Mitgliedbeiträgen finanziert gibt es den Link zur Mitgliederanmeldung hier.
Damit ist man nicht nur Teil der Bewegung, sondern erhält auch ein T-Shirt und Vergünstigungen bei diversen Laufveranstaltungen.
Zusätzlich werden auch immer Menschen gesucht, die einen Beitrag leisten wollen. Ob im Social Media Bereich, als Volunteer vor Ort, als Grafiker, etc. Meldet euch und werdet Teil.
Damit sind jetzt aber alle Bereicht abgedeckt, oder? ….Einer fehlt noch.
Thomas der Veranstalter
Um die 360 Grad Sicht auf diesen Sport abzurunden ist Thomas auch noch in die Veranstalterszene gerutscht. Anfangs nur angefragt, ob er eine Strecke designen bzw. vorschlagen kann, hat er irgendwann den Hochkönigman veranstaltet. Mittlerweile sind es Hochkönigman, KAT100, Kaiserkrone, Nassfeld-Mountain-Skytrails und die Traunstoa Trails . Über Arbeitsmangel kann er also wahrlich nicht klagen.
Dazu kommt natürlich die sich im Moment ständig verändernde Situation und so ist das Veranstalterleben 2021 eine wahre Achterbahnfahrt.
Wir hoffen alle, dass sich hier bald einheitliche Regeln finden, die Veranstaltungen ermöglichen und den Veranstaltern ein wenig Planungssicherheit geben.
Gewinnspiel
Im Rahmen dieser Folge dürfen wir wieder etwas verlosen – einen Startplatz beim KAT100. Die Lösung sendet bitte an kontakt@le-podcast.at oder auf Instagram. Wir freuen uns schon auf die Auslosung.
Links:
Interview mit der Bayrischen Laufzeitung
Interview mit Trailrunning Szene
Stay in Contact
Wenn es euch gefällt würde wir uns über ein Abo und ein Bewertung auf iTunes oder Spotify freuen. Seid ihr generell an unseren Trainingsläufen interessiert, schaut doch bei unseren Strava Profilen Florian & Peter vorbei.
Viel Spass beim Hören!
Wenn ihr den Podcast direkt ohne Installation hören möchtet, könnt ihr das hier tun: Laufendentdecken auf Podbay