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LEP#065 – Vengamom: Going to Santiago de Compostela

Dieses Mal präsentieren wir eine ganz besondere Folge. In dieser geht es weder um Florian noch um Peter. Es geht um dieses Mal um ein spezielles Abenteuer, dass viele Menschen auf der Lifebucketlist haben. Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela (in diesem Fall ausgehend von St. Jean Pied de Port).

Florians Mama hat sich diesem Abenteuer gestellt und berichtet in dieser Interviewfolge davon.

Aktuelle Folge

Der Samen wurde gesetzt

Buch zur Vorbereitung
Gut gelesen ist halb gewandert

Der Ursprung dieses Abenteuers befindet sich bereits 30 Jahre zurück. Eine Arbeitskollegin hat Florians Mutter vor längerer Zeit immer wieder von ihrem Mann erzählt, der den Jakobsweg beschritten hat und während der Reise immer wieder Statusberichte nach Hause gesendet hat. Sie haben im Büro den Weg verfolgt und in diesem Moment entstand die Idee „Das will ich auch einmal machen“.
Allerdings war auch sehr schnell klar, dass sie das nicht alleine machen möchte. So gingen ein paar Jahre ins Land, aber der Wunsch blieb und immer wieder kam sie mit dem Jakobsweg in Form von Büchern oder Filmen in Berührung .
Eine Auswahl findet ihr hier:

Eine Mitstreiterin

Nicht ganz unsportlich, geht es jede Woche ins Fitnessstudio und jedes Jahr zum Schifahren. Bei dieser Reise fand sich spontan eine Freundin, die sich dieser Aufgabe stellen wollte.

Nachdem das wer geklärt war, könnte das wann auch fixiert werden und so fehlte ja nur noch Equipment und ein bisschen Training.

Die Vorbereitung

Internetrecherche – Listen – Outdoorstore – Listen – testen – Outdoorstore – Umpacken und wieder von vorne.

Wie bei jedem ersten Mal, war die Equipmentauswahl und Einschätzung, was wirklich gebraucht wird, sehr schwierig. Es gibt zig Anleitungen und Listen, Erfahrungsberichte und Tipps. Ein wichtiger Ratgeber war der Auslöser der Idee. Dieser wurde bei persönlichen Treffen befragt und konnte sehr nützliche Hilfestellungen geben. Zusätzlich hat das Outdoorfachgeschäft der Wahl, in diesem Fall Treksport , großartige Beratung geleistet. Mehrmalige Besuche, Umtausch diverser Gegenstände und Packversuche etc. folgt.
Auch wenn jeder seine ganz individuellen Wünsche, Ergänzungen und Vorlieben hat, ist eine Packliste als Grundlage und Leitlinie ganz praktisch.

Zusätzlich sollte man ja auch eine ausreichende Fitness haben. Grundlage bildete die doch vielseitige sportliche Betätigung mit Yoga, Fitnessstudio und üblicher Wanderei.
Auch hier gab es einen Plan. Dieser beinhaltete „irgendwann fang ich dann auch an wirklich weitere Strecken zu wandern“.
Tja…..also kurzum war die erste richtig lange Wanderung dann der Camino Francés.

Die Reise geht los

Bereits die Anreise zum Startort , St. Jean Pied de Port, ist recht komplex, stimmt aber schön auf die kommenden Wochen ein. Es stehe ja nun 800km und 5 Wochen Wanderung direkt an.

Schöne Übersicht über den Camino Francés und andere Jakobswege

Nach der Ankunft und dem obligatorischen Besuch im Pilgerbüro zur Stempelrally wurde der Start am nächsten Tag vorbereitet. Einmal noch schlafen und dann….ab gehts.

7 Tage

Auf in die Pyrenäen
Auf gehts in die Berg

Der Erste Tag umfasst 25km und führt über den Ibaneta-Pass nach Roncesvalles.
Bereits hier merkt man, dass der Weg auf Pilger und ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. In unregelmäßigen aber überschaubaren Abständen finden sich Menschen mit Bananenkisten, kalten Getränken, Riegeln, die die Pilger selbstlos unterstützen. Diese Unterstützung wird natürlich in Richtung Ziel immer teurer. Trotzdem ist es ein sehr beruhigender und schöner Support.
Nach dem ersten Tag war die Euphorie über das Geschaffte groß und es sollte auch die schwierigste Passage sein. Die Entscheidung für ein Hostel hat sich im Nachhinein als sehr positiv erwiesen, da diese Variante zwar ein wenig teurer ist, aber er Erholungsfaktor gegenüber einer Nacht in einem Schlafsaal durchaus höher ist.

Das abendliche Pilgerritual mit Pilgermahl und einer Flasche Rotwein lässt den Tag auch gleich nochmal schöner erscheinen.
Bei diesem Tropfen wird der Tag rekapituliert und die nächste Etappe betrachtet. Dabei haben die beiden Wandersdamen auch darüber gesprochen, dass es ja nur die ersten 7 Tage schlimm ist (hat der Flo gesagt!) und dann ist es eine Gewohnheit und läuft dahin.

Der Rhythmus, Aufstehen – Essen – Gehen – Jause – Gehen – Zimmer – Essen / Wein – Schlafen, pendelt sich bereits nach 2-3 Tagen ein. Der angekündigte 7 Tag war vielleicht nicht 100% treffsicher, aber tatsächlich stellte sich nach ungefähr einer Woche eine Routine ein, die den Alltag schön machen. Trotzdem, dass es eine bestimmte Gruppe ist, die gleichzeitig losgeht und ein ähnliches Tempo hat, geht man oft stundenlang alleine, sieht aber bekannte Gesichter beim Abendmahl oder anderen Gelegenheiten immer wieder. Allein dadurch ergibt sich ein schönes Zusammengehörigkeitsgefühl.

Same Same

Obschon es eine schöne Tätigkeit ist, kommt nach einer Zeit auch das, vielen Läufern/Ausdauersportlern geläufige „Warum mach ich diesen Schwachsinn“. Hier zeigt sich auch die mentale Einstellung. Es ist nicht wichtig, dass dieser Moment mit Freude und Begeisterung weggelächelt wird. Ein „was bleibt mir sonst über“ oder ein „hüft jo nix“ bringt dasselbe Ergebnis. Wichtig ist ja nur, dass der Weg weitergegangen wird.

„Bon Camino“

Die Weizenfelder und endlosen einsamen Wege im Mittelteil des Pilgerpfads bieten hier ein perfektes mentales Training.

Die letzten 100km

Und plötzlich steht er da, der 100km Stein. Euphorie! Es sind nur noch ein paar Tage, es ist bald das Ziel.
Ab diesem Zeitpunkt ändert sich aber ein wenig die Einstellung. Es ist nicht mehr das hier und jetzt und die nächste Etappe im Fokus. Es wird nun schon ein wenig auf das Ziel geschaut, die Markierungen zeigen nun auch die Restkilometer bis Santiago.

Leute, soviele Leute. Plötzlich, von einem Tag auf den anderen sind auch richtig viele Menschen unterwegs und wandern das letzte Stück nach Santiago.
Um dem ein wenig aus dem Weg zu gehen, wurde der Tagesstart nach vorne verlegt. Dieser Tipp, des Pilgerbruders Peter, hat wirklich funktioniert und es ist wieder ein wenig Ruhe eingekehrt.

Der letzte Anstieg

Finale

Der Plan war, vom letzten Berg, auf dem die Kathedrale steht und bei der entsprechende Rituale gibt, die letzten 6 Kilometer bis Santiago ganz bewusst und langsam zu marschieren, alles revue passieren zu lassen und die Reise so zu beenden.
Leider wird gerade, da es 2020 ein Jakobusjahr gibt, die Kathedrale und das Begleitgedöns gerade renoviert und so war diese leider geschlossen. Und auch die Statuen waren fort. Dafür waren viele Menschen dort. Und alles ausgebucht.
Irgendwie nicht wie im Plan…..

Ankunft in der Kathedrale
Ankunft in der Kathedrale

Nadann wird halt weitergegangen, auf der Suche nach einer Herberge… Huch, ein Ortschild

Tja, einen Tag zu früh und völlig anders als geplant war das Ziel erreicht. Aber Plan B wurde schnell gefasst. Eine Unterkunft war gefunden und nach dem letzten Mal Pilgermenü und Wein ging es ins Bett. Am nächsten Tag wurden die letzten Kilometer per Taxi retour zur Kathedrale genommen und dann sollte es wie geplant auf die letzten Kilometer gehen.

Eine Gruppe Jugendliche beobachtend kam das Ende und nach den obligatorischen Wegen zur Pilgerurkunde und der Pilgerinformation wurde der Tag genossen.

Und nun?

Ein wenig angefixt von dieser Reise, wird das nicht die letzte gewesen sein.
Wir bedanken uns aus ganzenm Herzen für das tolle Interview und wir sind schon gespannt, welche Erlebnisse da noch kommen. Wir sind schon ganz gespannt.

„Bon Camino“

Wenn es euch gefällt würde wir uns über ein Abo und ein Bewertung auf iTunes oder Spotify  freuen. Seid ihr generell an unseren Trainingsläufen interessiert, schaut doch bei unseren Strava Profilen Florian & Peter vorbei.

Viel Spass beim Hören!

Wenn ihr den Podcast direkt ohne Installation hören möchtet, könnt ihr das hier tun: Laufendentdecken auf Podbay

Florian: Twitter, Instagram
Peter: Twitter, Instagram

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