Gunter – die hoppelnde Rakete – zeigt vielen Jungspunden, wo der Hase die Karotten herholt. Doch beginnen wir von vorne.
Gunter Aigmüller
1964 geboren, ist Gunter abseits des Schulsports und vereinzelter Wanderei kein speziell sportaffinier Mensch gewesen und hat sich lange Zeit nicht mit Training oder gar Wettkämpfen beschäftigt.
Auf Anraten seines Arztes, gerade mit einem Bürojob, hat er mit 42 Jahren nach einer sportlichen Betätigung gesucht. Am einfachsten und naheliegensten schien da das Laufen.
Aller Anfang ist schwer
2006 ging es los mit den ersten Kilometern. Direkt um die Ecke gibt es in seiner Heimat Linz eine Runde die mit etwas über einen Kilometer einen schönen Einstieg bietet.
Nach einigen Monaten des Laufens kam allerdings der Winter und die Motivation war enden wollend. Im Jahr 2007, im Zuge eines Jobwechsels und der damit verbundenen zwischenzeitlichen Freizeit, startete Gunter den zweiten Anlauf und blieb dieses Mal auch dran.
Stick to a Plan
Zuerst ohne große Ansprüche, aber doch kontinuierlich mit 3-4 Laufeinheiten pro Woche war der Grundstein gelegt. Mit dem Internet an der Hand, fand er auch schnell zu einem Laufplan und folgte diesem auch direkt.
Bei seinen Streifzügen durch das Netz stolperte er auch flott über verschiedene Wettkämpfe und Ergebnislisten und plötzlich war da schon der Gedanke, so ein Halbmarathon wäre ja mal was.
Als Belohnung gab es neben dem erhebenden Gefühl auch direkt Schienbeinschmerzen, die mal 2 Wochen an den Event erinnert haben. Dennoch war er nun richtig auf den Geschmack gekommen und der erste Marathon folgte.
Nachdem auch der erste Marathon erledigt war, sollten noch einige folgen.
Tja und dann ist auch der erste Ultra „passiert“. Rodgau 50 war in der Onlinecommunity ein geflügelter Begriff und zack war er auch schon angemeldet.
Dort angekommen haben er und Demeter Dick (Triathlondog) die Strecke getestet und den harten Schneebelag für optimal befunden. Nicht bedacht haben sie, dass am nächsten Tag hunderte Läufer dort ihre Runden ziehen werden. Tja, da war die Oberfläche dann eher so semigut.
Dabei hatte er die erste Begegnung mit Florian Neuschwander gehabt, der gewonnen hat und dabei Gunter auch drei Mal überrundet hat. Dabei war Gunter mit einer Zeit um die 4 Stunden wahrlich nicht langsam unterwegs.
Und wenn man die 50km auch so elegant ins Ziel bringt, dann ist es wohl klar, dass es auch Offroad gut gehen muss
In die Berge
5 Monate nach dem ersten 50km Lauf in Rodgau war Gunter zusammen mit Martin und der Bergziege Basti am Start des Veitscher Grenzstaffellaufs. Mit knapp über 50km und mehr als 2000hm war das doch ein schöner Schritt.
Der Teufelssteig bleibt jedem in Erinnerung und auch Flo und Peter hatten da bereits ihre Erfahrungen (Folge 18 ist die neue 36).
Guracellpower
Gunter hat festgestellt, dass er ein ordentliches Grundtempo gehen kann und so hat er sich immer wieder in verschiedenen Städtemarathons vergnügt und bereits 2013 mit 3:09 eine wirklich flotte Zeit rausgehauen.
2013 hat ein anderer Bekannter (ketterechts) eine neue lustige Idee umgesetzt und ist Linz und Wien, die nur eine Woche auseinanderliegen mit flotten Zeiten gefinisht. 2014 haben Gunter und Pingu (Geordi) sich auch dieser Ketterechts-Challenge angenommen und beide in unter 4 Stunden ins Ziel gebracht. Damit die Beine nicht zuviel ausruhen, haben sie dann auch direkt eine Woche später noch einen Ausflug Wien – Bratislava (60km) im Laufschritt angehängt.
Damit das Jahr auch gut ausklingt, hat er dann 2014 auch noch die 3 Stunden Marke geknackt und ist mit 2:58 inst Ziel geflogen.
Das hat sich bis Linz 2016 noch gesteigert und dort hat er seine Bestzeit mit 2:56 aufgestellt.
Neben den wirklich zackigen Straßenmarathons hat Gunter immer wieder Ultramarathons eingestreut um die Landschaft zu genießen. So ist er Finisher der Rennsteig Supermarathons und hat dann auch direkt am Transalpine Run (7 Tage – 264 kilometer – 16500 hm) teilgenommen (und natürlich gefinisht).
Den ganzen Wahnsinn kann man hier nachlesen.
Ein sehr schönes Interview hat auch Helden des Laufsports mit Gunter gemacht:
Gunter der Streakrunner
2018 begann für Gunter neben seinen Wettkampfambitionen noch ein ganz anderes Kapitel. Er wurde Streakrunner. Jeden Tag mindestens eine Meile in die Beine zu bekommen, lässt sich gut in den Alltag integrieren und so konnte er die Streak auch bis 2021 fortführen. Und dann? Hatte er keine Lust mehr?
Covidere
Dann streckte ihn eine COVID-Infektion darnieder. Nach dem positiven Test ging es direkt in die Wohnungsquarantäne. Dort versuchte er anfänglich noch die notwendige Distanz zu absolvieren, doch als das Fieber stieg, verlagerte sich der Fokus und die Gesundheit war Priorität 1.
Wir die Streak wieder starten? Mal sehen. Aktuell ist der Weg zurück noch nicht abgeschlossen.
Aktuelle Stunde
5KM Weltrekord Strasse Frauen
Völlig überraschend ist der 5000m Strassenweltrekord gebrochen worden (durch eine Triathletin!). Beth Potter, eine schottische Triathletin (die aber von den 10.000m kommt und hier auch schon bei den olympischen Spielen war) hat mit 14:41 eine fabulöse Zeit aufgestellt.
Da niemand mit dieser Leistung gerechnet hat, waren einige Details nicht ganz eingehalten (zB Antidopingmenschen direkt vor Ort). Dadurch ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Lauf nicht als offizieller Weltrekord gezählt wird. Es ist auf alle Fälle eine extrem beeindruckende Leistung.
Halbmarathon Weltrekord Frauen
Die Weltrekorde purzeln auch 2021 fröhlich weiter und so hat Ruth Chepngetich in Istanbul den Halmarathonweltrekord auf blitzschnelle 1:04:02 verbessert. Für die Pacerechner unter euch….es ist eine 3:02 pro Kilometer.
https://sport.orf.at/stories/3075350/
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