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LEP#085 – Franz Preihs – Interview with a Madman

Es gibt Menschen, die suchen sich ein Hobby bzw. einen Sport und üben diesen aus. Manche sind dabei auch motiviert und erfolgreich. Und dann gibt es noch Menschen, die ihre Passion bis an die Grenze des Möglichen treiben. Und wenn sie an dieser Grenze sind, dann wollen sie unbedingt wissen, was denn dahinter noch ist.
Wir sind stolz, dass wir einen dieser Menschen in dieser Folge im Interview haben.
Franz Preihs, ein Ultrasportler der Sonderklasse, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat und der im Tanz der Extreme das Goldstar Abzeichen mit einem lockeren Hüftschwung mitgenommen hat um danach ganz entspannt davon zu erzählen.

Cradle to the Grave

Vor etwa 40 Jahren (1978) geboren, wuchs Franz Preihs im muckeligen Mürztal auf und hat, wie es sich für einen Steirer gehört, direkt nach dem Kinderwagen die Ski für sich entdeckt. Für den WSV Veitsch in die Rennen gehend, brachte er es in seinen Jugendjahren bishin zum österreichischen Meister in der Kombination und im Slalom. Schon da zeigte sich, dass er wohl nicht ganz unsportlich ist und auch eine spezielle Art hat, mit Wettkampf umzugehen.
Von den Strukturen etwas eingeengt suchte er danach seinen Weg währen der Ausbildung und des Studiums abseits der Piste.
An einem schönen Frühlingssonntag spazierte er aus dem damaligen Büro im zweiten Wiener Gemeindebezirk und fand sich unverhofft mitten in einem Läufermeer, dass sich gerade durch die Stadt kämpfte. Er hatte genau das Wienmarathonwochenende erwischt. Von dem Treiben fasziniert, fuhr er zum Rathausplatz und beobachtete die Emotionen der einlaufenden Sportler.
Das hatte was.

Auf gehts. Jetzt wird gelaufen.
Ein Laufstart wie er in keinem Lehrbuch steht

Maximum Violence

Dieses Bild vor Augen fuhr er nach Hause und kontaktierte einen Bekannten, Jürgen Plechinger, der als österreichischer Spitzenläufer mit einer Marathonbestzeit von 2:25:14 wohl ein geeigneter Trainer war für die etwas verrückte Idee in nur ein paar Wochen von „ich schau mir einen Marathon an“ zu „ich starte beim Veitscher Grenzstaffellauf“ zu kommen. Prämisse beim Training war, dass Franz beim Training mitmachen durfte, aber Jürgen nicht auf ihn wartete. Also dabeibleiben oder schauen wie man heimkommt. „kann man machen :)“
Es hat sich ausgezahlt und der erste Grenzstaffellauf wurde erfolgreich gefinisht.
Ab da war es um ihn geschehen. Marathons, Ultramarathons, 24h-Stundenläufe, 48-Stundenläufe, x00-Kilometerläufe – alles wollte bezwungen werden.
Dem immensen Trainingsvolumen und der Intenstität geschuldet, meldeten sich irgendwann die Beine – hier ein Band, da eine Plantarfaszitis und letztendlich ein Ermüdungsbruch im Schienbein.

Into the Abyss

The Truth Hurts


Plötzlich hat da jemand den Notaus betätigt. Somit war zumindest vorerst Schluss mit der Lauferei. Zeit zum Aufgeben? Keine Spur.
Glücklicherweise war das gerade die Zeit von Wolfgang Fasching, der Langdistanzradfahrikone der letzten Jahrzehnte.
Bei einem Vortrag über das Race Across America, dass Fasching drei mal gewinnen konnte, lernte Franz ihn kennen. Mit dem Eindruck, dass dieser Wolfgang Fasching ein Topathlet ist, aber kein Ausserirdischer, reifte in Franz die Überlegung ob es den für einen Normalsterblichen wie Ihn (Anmerkung der Redaktion: NORMAL…bruhaha) auch möglich ist, dieses Rennen zu finishen, sattelte er auf das Fahrrad um.

24h Mountainbikerennen
Down with the Sickness


Und es ging wieder los…
Race Across The Alps, Glocknerman, Le Raid Provence Extrem, XX Alps, Le Tour Ultime, Race Around Slovenia, Crocodile Trophy, Alpentour MTB Trophy, Salzkammergut Trophy Extreme, Race Around Austria, Furnace Creek 508, Race Across the West, No Country for Old Men und viele mehr.

Hell Awaits

Wasserreichung beim RAAM
Through the never …

2008 war es dann soweit – Der erste Start beim RAAM (Race across america). 5000 km und mehr als 50.000 Höhenmeter – kann man ja mal machen.
Und wie er konnte. Erster Versuch und direkt vierter Platz. In die Geschichtsbücher ging er zusätzlich noch ein, da er mehr als 3000 km mit einem gebrochenen Schlüsselbein absolviert hatte.
Da gab es wohl nicht nur einen shout at the devil.
Diesem unglaublichen Abenteuer sollten 2009,2013,2015 und 2018 noch 4 weitere folgen und man munkelt, dass da noch etwas kommt.

No End in Sight

Für diese Saison, hat sich Franz noch ein wenig Laufen verschrieben und möchte im Herbst zumindest noch einen kleinen 200er in New Mexico machen. Und wenn alles gut geht, dann sehen wir ihn auch bald wieder am Start des RAAM und wer weiss, vielleicht erfindet er sich noch ein weiteres Mal komplett neu.

Wer Franz unterstützen will (so ein RAAM kostet ja auch 20.000€ aufwärts pro Antreten) oder zumindest auch so schnittig aussehen will, kann das direkt hier tun: https://dowe-sportswear.com/shop/

RAAM
Egal wie lange die Nacht ist, dieses mentale Monster erlebt den nächsten Morgen

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Viel Spass beim Hören!

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